Bericht vom Heide Open 2013

Naumann stoppt Vitaly Kunin

Schach, Schneverdinger Heide Open: Norderstedter Aljoscha Feuerstack setzt sich durch – 80 Spieler sind dabei

Aljoscha Feuerstack vom SK Norderstedt hat die 17. Schneverdinger Heide Open gewonnen. Der 26-jährige internationale Meister setzte sich dank der besseren Buchholz-Wertung vor dem punktgleichen Vitaly Kunin (Freibauer Mörlen) durch.

Mit dem mehrmaligen Deutschen Meister Thomas Luther (SV Empor Erfurt) sowie Ferenc Langheinrich (Lok Sömmerda) und Markus Schäfer (SG Solingen) gingen gleich drei Spieler mit 7,0 Punkten ins Ziel. Während die ersten drei ohne Niederlage blieben, ging niemand nach Hause, ohne auch nur eine Partie gewonnen zu haben.

In der ersten Runde setzten sich die Topspieler erwartungsgemäß durch. Mit einer Ausnahme: Michael Kopylov, internationaler Meister und Mannschaftskollege von Turniersieger Feuerstack, unterlag dem Hannoveraner Fredrik Polenz, der nur eine Wertzahl von 1701 besitzt. Er rang den haushohen Favoriten (Zahl: 2404) in einer mitreißenden Partie nieder. Der Niedersachse kam am Ende selbst auf den siebten Platz – und in den Genuss einer der begehrten Ratingpreise.

In der dritten Runde trafen erstmals die Titelanwärter aufeinander. Im Spitzenspiel behauptete sich Großmeister Vladimir Epishin gegen den internationalen Meister Suren Petrosian. Epishin, 48 Jahre alt, war in den 1980er-Jahren Sekundant von Ex-Weltmeister Anatoli Karpow und gehörte selbst Anfang der 1990er-Jahre zur erweiterten Weltspitze. Während Petrosian im Klassement etwas abfiel, führten sieben Spieler nach einem Drittel der Turnierdistanz die Tabelle an. Darunter Epishin, Feuerstack und der aus dem thüringischen Sömmerda angereiste Schnellschach-Spezialist Ferenc Langheinrich.

Nach der vierten Runde waren nur noch Kunin und Langheinrich verlustpunktfrei. Feuerstack und Epishin hatten sich am Spitzenbrett Remis getrennt, Luther und der Dresdner internationale Meister Paul Hoffmann befanden sich in Lauerstellung. Nach der fünften Runde rückte das Feld wieder dichter zusammen. Langheinrich und Kunin trennten sich unentschieden und gaben den ersten halben Punkt ab. Feuerstack besiegte mit den schwarzen Steinen Hoffmann und schloss zum Führungstrio auf. In der achten Runde gelang es Kunin, sich mit 7,0 Punkten allein an die Spitze zu setzen. Es folgten Feuerstack mit 6,5 und sechs weitere Spieler, die es auf jeweils 6,0 Zähler gebracht hatten und sich Hoffnungen auf einen der vorderen Plätze machten. Für Spannung in der Schlussrunde war also gesorgt.

Während sich Feuerstack gegen den Berliner Dennes Abel durchsetzte, und Langheinrich Epishin bezwang, wurde am Spitzenbrett zwischen dem Schneverdinger Großmeister Alexander Naumann und Vitaly Kunin kompromisslos gekämpft. Nachdem nur noch die beiden Könige auf dem Brett gestanden hatten, war die Turnierentscheidung zugunsten Feuerstacks gefallen. Um Erster zu werden, hätte Kunin gewinnen müssen.

Insgesamt nahmen 80 Schachspieler an den Open teil – zwei weniger als im vergangenen Jahr. Mit zehn Spielern stellte Veranstalter SC 81 Schneverdingen die meisten Teilnehmer. Bester SC-81-Akteur war Alexander Naumann, der im Endklassement Platz sechs belegte. Armin Fricke – Dauergast beim Open – und Rolf Liebscher vom SK Soltau komplettierten das Feld der Spieler aus dem Heidekreis. Ebenfalls mit dabei waren wieder Schachfreunde aus Barlinek. Mit sieben Teilnehmern bereicherten sie das Turnier. Zum ersten Mal am Heide-Open teilgenommen haben vier Spieler aus Schneverdingens schwedischer Partnerstadt Eskjö.

Preise:

1. Platz: 300 Euro

2. Platz: 150 Euro

3. Platz: 100 Euro

4. Platz:   50 Euro

5. Platz:   30 Euro

Ratingpreise:

1. Platz: 60 Euro

2. Platz: 40 Euro

3. Platz: 20 Euro

4. Platz: Startgelderstattung

Ratinggruppen:

Gruppp1: 2080-1900

Gruppe2: 1899-1680

Gruppe3: 1679-1550

Gruppe4: 1549-1300

Gruppe5:1299-